Der Knochenmann

Der österreichische Krimi „Der Knochenmann“ aus dem Jahre 2009 kommt mit viel schwarzem Humor und in neuen Dimensionen daher. Der Film ist als Fortsetzung von „Komm, süßer Tod“ und „Silentium“ gedacht. Seine Geschichte basiert auf dem Roman von Wolf Haas, mit gleichem Namen. Am 9. Februar 2009 erfolgte die Premiere auf der 59. Berlinale. Deutsche Kinos wurden mit dem Kriminalfilm bereits am 19. Februar 2009 gestürmt.

Der Knochenmann
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Christoph Luser, Simon Schwarz, Birgit Minichmayr (Schauspieler)
  • Wolfgang Murnberger (Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 16 Jahren

In Österreich wurde „Der Knochenmann“ ein sehr erfolgreicher Film, mit rund 283.000 Kinobesuchern. Es ist bis jetzt, der sechst erfolgreichste in der österreichischen Filmproduktion. Österreich und Deutschland zusammen brachten rund vier Millionen US-Dollar ein. Insgesamt konnten drei Auszeichnungen eingehamstert werden: den Fernsehpreis der Goldene Romy, den Darstellerpreis auf dem Grazer Filmfestival Diagonale und den Großen Diagonale Schauspielpreis.

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Regisseur und Drehbuchautor Wolfgang Murnberger ließ sich mit der zweiten Fortsetzung nicht lumpen und erreichten mit „Der Knochenmann“ einen neuen Höhepunkt des schwarzen Humors. An dem Buch arbeiteten zudem noch Josef Hader und Wolf Haas. Die Verfilmung weicht stark von der Romanvorlage ab. Dadurch liegt eine Altersfreigabe ab dem 16. Lebensjahr vor, über eine Länge von 121 Minuten Spielfilmzeit.

Danny Krausz und Kurt Stocker waren für die Produktion verantwortlich, unter der Hand der Firma DOR Film. Kameramann Peter von Haller drehte die Szenen zwischen dem 21. Januar 2008 und dem 7. April 2008. Dabei fanden die Arbeiten in dem niederösterreichischen Ort Enzenreith statt. Das Café-Restaurant am Schrammelteich diente in der Zeit als Filmset für den Gasthof Löschenkohl.

Besetzung: Hauptdarsteller Josef Hader bringt Simon Brenner zum Leben und Simon Schwarz den Berti. In weiteren Rollen spielen: Birgit Minichmayr, Josef Bierbichler, Stipe Erceg, Pia Hierzegger, Christoph Luser, Dorka Gryllus, Ivan Shvedoff, Edita Malovčić, Oliver Stern, Gerti Drassl, Kathrin Resetarits und Michael Pascher.

Evi Romen schnitt die Szenen und untermalte diese mit Musik von Sofa Surfers.

Zusammenfassung & Story vom Film „Der Knochenmann“

Filmbeginn – Bratislava, in einem Bordell: Ein verärgerter Kunde gerät in Streit mit dem Zuhälter. Als Folge wirft er diesen aus dem Fenster. Evgenjev, der Freund des Zuhälters, kann jedoch das Autokennzeichen des Flüchtenden fotografieren.

Zur gleichen Zeit residiert der Maler Horvath im Gasthof Löschenkohl, in der Steiermark. Brenner bekommt, von seinem Freund Berti, den Auftrag von dem Gast eine ausstehende Leasingrate einzutreiben. Berti selbst lebt und betreibt eine Autoleasingfirma in Wien. Bei seiner Ankunft in dem Örtchen stößt Brenner nur auf Schweigen und Missmut. Die Kellnerin und auch der Wirt des Gasthofes wollen keine Auskunft über den Maler erteilen. Aufgrund der Umstände plant Brenner, den Rückweg anzutreten. Juniorchef Paul bekommt Wind davon. Paul vermutet in Brenner einen Privatdetektiv und möchte ihn für eine Beschattung engagieren. Im Fokus steht Pauls Vater, der augenscheinlich viel Geld aus dem Betrieb verschwinden lässt. Dieser lehnt die Observation jedoch ab. Vor der Abreise lernt Brenner noch Pauls Ehefrau, Birgit, kennen, was die Pläne der Abreise ändert.

An dem nächsten Abend taucht Evgenjev in dem Gasthof auf und beschuldigt den alten Löschenkohl, seinen Freund aus dem Fenster geworfen zu haben. Mit einer bestehenden Video-Aufzeichnung des Vorfalls startet dieser eine Erpressung. Falls der Herr nicht zahlt, soll seine Lieblingsprostituierte Valeria in die Türkei verkauft oder vor laufender Kamera ermordet werden. Für den Wirt ist dies keine Option und er tötet Evgenjev. Seine Leiche zerlegt er im Schlachtraum, sowas passiert im Schlachthof von Stadtgame natürlich nicht, der sich im Keller des Gasthofes befindet. Leider überrascht ihn dabei die Freundin des Toten, Ana. Löschenkohl verfolgt diese und während der Jagd kommt das Auto von der Straße ab und überschlägt sich. Schnell ist der Unfallwagen mit der schwer verletzten Frau im Bach entsorgt. Die Reste des Leichnams des Freundes verarbeitet der Wirt zu Gulasch.

Durch Zufall entdeckt Paul das Autowrack mit der Tasche von Ana. Beim Durchsuchen entdeckt er darin das Videoband und die Todesanzeige des Zuhälters. Grund genug, um seinen Vater damit zu erpressen. Senior Löschenkohl lacht ihn nur aus. Daraufhin geht Paul zur Polizei, die ihm nichts glaubt. Im Nebenraum befindet sich der lebendige Zuhälter, mit nur einem gebrochenen Bein. Dieser kann Paul überreden, ihn zu seinem Vater zu bringen, um eine Erklärung für das Verschwinden seines Freundes zu erhalten.

Brenner ist völlig ahnungslos, denn er ist zu sehr mit Birgit beschäftigt. Kurz darauf findet er im Schlachtraum einen abgeschnittenen Finger und vermutet, dies ist der Finger des gesuchten Malers.

Später auf einem Maskenball in Gasthof lernt Brenner den Maler kennen. Er hatte sich einer Geschlechtsumwandlung unterzogen, nun arbeitet er dort als Kellnerin. Der Grund war, er wollte sich vor den Gläubigern verstecken. Später entdeckt Brenner im Schlachtraum den gefesselten Sohn und den toten Zuhälter. Natürlich findet der Vater alle und es kommt zum Kampf. Paul kann sich von den Fesseln befreien, eilt zur Hilfe und ersticht seinen Vater.

Das Fest wird von der Polizei beendet und Brenner muss aufgrund seiner Verletzungen schnell ins Krankenhaus.

Kritiken und Fazit zum Film „Der Knochenmann“

Mittlerweile existieren acht Romane der Reihe Brenner. Dies ist viel Material für gute Kinoumsetzungen. Schön ist es, dass dafür „Der Knochenmann„, aus dem Jahre 1997, ausgesucht wurde, sodass ein Ortswechsel stattfindet. Die Handlung ist nicht mehr auf die Metropolen Wien oder Salzburg beschränkt.

Mit Josef Hader und auch Josef Bierbichler ist eine gute Auswahl getroffen. Der eine schwerfällig, behäbig und der andere stark und einsatzbereit. Brenner ist ein sympathischer Verlierer, dass jeder Zuschauer auf eine schnelle Fortsetzung hofft. Die Nebenfiguren sind nicht weniger bizarr. Diese Mischung belebt den Film, denn die Handlung ist rudimentär und zu vernachlässigen. „Der Knochenmann“ lebt von seiner Atmosphäre und den Skurrilitäten. Die witzigen Dialogen unterhalten ungemein.

„Der Knochenmann“ ist ein Krimi, der von den Dialogen und den exzellenten Schauspielern lebt. Kleine Schwächen können mühelos überdeckt werden. Am Schluss schafft die Verfilmung sogar, auf das heikle Transgender-Thema einzugehen. Ein Plus für die DVD ist das Bonusmaterial. Herausragend sind die Konzertaufnahmen von Sofa Surfers.

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